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Viel beschäftigt


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Quelle: @Kosta Kostov http://www.publicdomainpictures.net/view-image.php?image=4141&picture=three-business-men

Vielleicht haben Sie’s bemerkt … oder vielleicht auch nicht, aber die letzte Zeit habe ich etwas weniger publiziert. Grund dafür ist, dass ich viel unterwegs war. Schon allein in der vergangenen Woche, war ich fast 2 Tage und einen Abend ausser Haus. So war ich Dienstag an einer Konferenz, Donnerstag an einer Sitzung und Samstag an einem Kurs. Praktisch gesehen bedeutete das, dass ich entweder früh aufstehen musste oder spät nach Hause gekommen bin.
Die Tage dazwischen habe ich versucht mich von diesen Aktivitäten zu erholen und scheinbar war ich so müde, dass mein Mann mich am Freitagmorgen nicht aufwecken konnte. Da ich am Samstag wieder früh aus den Federn musste, hat er mich schlafen lassen, bis ich von selbst aufgewacht bin.
Zu meiner Verteidigung muss ich hier aber erwähnen, dass ich nicht mehr eine ganz junge Blume bin (ich glaube, dass man in meinem Fall bei fast 50 Jahre „eine Frau mittleren Alters“ genannt wird :-)). Ausserdem ist all das Reisen, reden und zuhören für eine Hörbeeinträchtigte natürlich besonders anstrengend. Zum Glück habe ich heutzutage immer meine FM Anlage dabei, die mir in Gespräche wenigstens ein bisschen Unterstützung bietet.

Als ich dann ein Tag zu Hause war, hatte ich noch meine Gymnastik und war es ebenso meine Aufgabe einzukaufen und zu kochen. Daneben sollten noch dringend welche E-Mails beantwortet werden und es gab sogar auch noch welche Hausarbeiten die erledigt werden mussten. Und ich habe mich noch mit etwas besonders spannendem beschäftigt, wovon in einem späterem Beitrag wahrscheinlich mehr.
Sehen Sie schon ein bisschen wie es bei mir aussieht? Gut. Denn eigentlich hatte ich vor, in November noch ein oder zwei Wochen meine Mutter zu besuchen, aber leider wird meinen Terminkalender auch für November immer voller. Zum Glück werden wir, wenn das Wetter mitmacht, unsere Verwandten zu Weihnachten und Silvester zu besuchen und da die Zeit bekanntlich fliegt, dauert das ja nicht mehr so lange.

Als hervorgehoben Neujahrsvorsatz habe ich mich entschieden, nächstes Jahr anders vorzugehen. In kurzem werde ich für nächstes Jahr 3 Termine planen, in dem ich meine Besuche an meiner Mutter schon festlege. Diese Besuche dauern meistens 10 bis 14 Tage und das ist mit meine Beschäftigung kaum kurzfristig zu planen, Notfälle natürlich ausgenommen. Wenn ich diese Besuche frühzeitig festlege, kann ja kaum mehr was anders dazwischen funken, oder? Und schliesslich soll meine Umgebung bitte sehr auch mal ohne mich auskommen … Aber natürlich bleibe ich, wie immer, als vielbeschäftigter Mensch auch während meinen Aufenthalten in den Niederlanden erreichbar und reagiere wenn man mich braucht. Das gehört sich doch so, sogar wenn man keinen Chef hat, sondern seine eigene Chefin ist.

Nun machen mir alle meiner Aktivitäten sehr viel Spass und ich bin gern viel beschäftigt. Auch wenn ich im Moment keinen bezahlten Job habe, bin ich nicht Arbeitslos. So darf ich morgen wieder „meine“ Gruppe im Altersheim vorlesen, habe ich am Donnerstag wieder Gymnastik und muss danach für das wöchentliche Einkaufen eine Einkaufsliste machen. Das heisst, dass ich schon bedenken soll was wir am Freitag und im Wochenende essen wollen. Dann geht’s zum Einkaufen. Bei uns dauert das meistens wohl 2 bis 2,5 Stunden. Und am Freitag bin ich bei einer Führung.
Sieh ahnen es wahrscheinlich schon: Langeweile steht bestimmt nicht in meinem persönlichen Wörterbuch!
Zwischendurch werde ich hier allerdings weiter von meinen Aktivitäten berichten, ich verspreche es!

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Sein oder nicht sein


sein oder nicht sein

Quelle: http://www.dreamstime.com/royalty-free-stock-images-to-be-not-to-be-question-hamlet-shakespeare-skull-image34121769

Kennen Sie das: wenn man müde ist und alle Leute um sich herum reden und man hört nur ein Vielfalt an Stimmen, ohne sich auf eine einzige Stimme konzentrieren zu können und schliesslich versteht man kaum noch etwas? Falls Sie Hörbeeinträchtigt sind, werden Sie diese Frage höchstwahrscheinlich mit Ja beantworten.
Fakt ist, dass Müdigkeit sehr oft zur Hörbeeinträchtigung gehört, weil wir den ganzen Tag mit all unseren Sinnen „hören“. Das heisst, nicht nur unsere Ohren, sondern unsere Augen und Rest des Körpers machen täglich Überstunden um unser mangelndes Gehör zu kompensieren. Und es geht auch. Wenn man unsere Hörbeeinträchtigung bemerkt, weil etwas in der Kommunikation schief läuft, bedeutet das, dass wir die übrige Zeit, in der die Hörbeeinträchtigung nicht auffällt, gut gemeistert haben. Und das tönt doch sehr gut, oder?

Im letzten Jahr habe ich ein paar Kommunikationskurse besucht. Alle Teilnehmer und die Trainerin selbst waren Hörbeeinträchtigt. Mir wurde schon rasch klar, dass an die meisten Missverständnisse in der Kommunikation nicht nur Hörbeeinträchtigungen Schuld sind. Jawohl, vielleicht lesen Sie dieser Satz noch einmal. Viele Missverständnisse in der Kommunikation passieren auch gut Hörenden. Leute reden oft an einander vorbei oder nehmen einfach an, der Andere hat schon verstanden „was ich meinte“. Und denken Sie bitte jetzt nicht „das bilden die Hörbeeinträchtige sich bloss nur ein weil Sie nicht auf sich selber schauen wollen“.
Ohne inhaltlich auf dem Kurs eingehen zu wollen, kann ich Ihnen mit gutem Gewissen entgegnen das wir, Hörbeeinträchtigte, gezwungenermassen mehr auf unsere Kommunikation achten müssen als gut Hörende und deshalb wahrscheinlich die bessere „Kommunikationsexperten“ sind.

Es gibt viele Varianten der Hörbeeinträchtigung und daher auch entsprechend viele Andeutungen. So kann man Schwerhörig sein, Ertaubt oder CI Träger (CI = Cochlea Implantat) und so weiter. Persönlich sagt mir so einer Name oder eine Andeutung nicht viel. Ich höre schlecht. Punkt.
Für manche Hörbeeinträchtigte liegt das aber anders und das hat mit dazugehören zu tun. Mir ist das Recht, soll doch jeder seinen/ihren eigenen Weg im Leben finden. Nur „Hörbehindert“ fühle mich nicht. Klar, ich bin beeinträchtigt in meinem Gehör, aber bei das Wort „Behinderung“ fühle ich mich so hilflos, was ich ja gar nicht bin.
Ich weiss, dieses Thema ist ein sehr empfindliches Thema und ich werde die Frage „sein oder nicht sein“ deswegen sehr diplomatisch angehen. Sagen wir bloss: „sein oder nicht sein, dass ist die Frage“. Eine Frage, die, meiner aufrichtigen Meinung nach, jeder für sich beantworten soll.

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