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Wer kennt noch die süsse und schöne Plüschtiere mit der bekannten Slogan «Knopf im Ohr»?
Schon als junges Mädchen empfand ich eine grosse Liebe zu diesen Plüschtieren. Durch der Knopf im Ohr, wusste ich das sie echt waren und das machte die Liebe noch grösser. Leider aber auch viel teurer und bisher habe ich diese Liebe nur im Schaufenster oder Laden angeschaut.
Neulich kam mir diesen Slogan, Knopf im Ohr, wieder in dem Sinn, als eine Diskussion um die Hörgerätewerbung anfing. In meinem letzten Beitrag, Disklaimer, berichtete ich schon davon und auch in meinem Beitrag Farbe bekennen, habe ich schon mal darüber berichtet.
Der Slogan Knopf im Ohr ist schon sehr alt, aber auch heute assoziieren viele Menschen der Slogan noch sofort mit der Marke (welche ich hier, um auf Werbung zu verzichten, nicht erwähne).
Werbemässig hat man damals schon eine gute Sache gemacht.
Auch heute gibt es bestimmte Werbungen von früher, die mir noch im Gedächtnis geblieben sind. Von der hiesigen Werbungen aber, bleiben nur noch sehr selten, der Werbung wegen, im Gedächtnis hängen: sie sind meistens zu schnell, zu vage, zu lärmig und zu kompliziert.
Dabei könnte eine herausragende und spezifische Werbung für Hörgeräte, bei Musik nennt man das glaube ich Ohrwürmer, viel ausmachen. Eine deutsche Akustikerkette hat, bewusst oder unbewusst, bei der Knopf im Ohr Slogan angeeckt, und hat damit Erfolg, aber auch hier spielt leider das Alter erneut eine Rolle in dieser Werbung.
Es braucht nur ein packender, kräftiger Slogan, die dafür sorgen könnte, das Hörgeräte aus der Tabusphäre kommen, nicht mehr als altmodisch gesehen werden, sondern als etwas altersunabhängiges, etwas modernes und praktisches, was man nicht nur braucht sondern auch gerne trägt und was den ständig fortschreitenden Technik entspricht.
Insbesondere sollte der Schwellenwert für Menschen mit Hörverlust, die der Schritt, zum ersten Mal zu einem Hörgeräteakustiker zu gehen, gesenkt werden.
Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Besuch, vor etwa 35 Jahren. In der Nähe vom Akustikerladen ging ich immer langsamer voran, vor dem Schaufenster blieb ich stehen und zögerte meinen Ladeneintritt hinaus, als ob durch meinen Eintritt und der Anpassung eines Hörgeräts mein Hörverlust endgültig bestätigt wurde und es für mich danach keinen Weg zurück mehr gab. Was natürlich auch stimmte, damals aber noch schwerer zählte als jetzt.
Inzwischen hat sich schon viel verbessert, die Entscheidung, ob ein erstes Hörgerät oder (noch) nicht, müssen heute aber immer noch viele Menschen treffen. Leider wird diese Entscheidung oft noch viel zu lange vorausgeschoben, bis es wirklich nicht mehr geht.
Darum ist es so wichtig, das die Werbung von Hörgeräte und Akustikern nicht zu viel versprechen, sondern realistisch sind, damit man beim ersten Hörgerät, wenn man noch meint dass man mit Hörgerät „die Welt sich wieder öffnet“, nicht enttäuscht wird.
Die Werbung sollte zudem klar machen, dass eine Hörbeeinträchtigung altersunabhängig ist und dass das (erste) Hörgerät genauso akzeptiert werden soll wie die (erste) Brille. Nur dann kann die Zielgruppe der ersten HörgeräteträgerInnen erreicht und dessen Entscheidung für ein Hörgerät schneller getroffen werden.
Nach meiner Ansicht, hat die gesamte Hörgerätewerbung in erster Linie diese soziale Verantwortung, an mehr Akzeptanz, weniger Tabus und Stigmatisierung, beizutragen. Erst dann kommt der Verkauf, weil bei mehr Akzeptanz, mehr Menschen sich (früher) für ein Hörgerät entscheiden werden und der Verkauf sich onehin steigern wird.