Akustiker, Auditive Herausforderung, Hörbeeinträchtigung

Die Testphase läuft


Die letzte Woche war ich nicht nur vollbeschäftigt, die Woche stand vor allem auch im Rahmen der Testphase meinen Hörgeräten. Abgesehen von einigen kleineren negativen Erfahrungen gibt es fast nichts anderes als positives zu berichten.

Diese Woche wurde nochmal bestätigt, dass ich mit den neuen Hörgeräten eindeutig mehr höre und sogar ein wenig besser verstehe. Manchmal höre ich deutlich einen Geräusch, was ich zuvor nicht oder nicht so bewusst gehört habe. Meinem Mann habe ich mittlerweile so «trainiert», das er mir das Geräusch erklärt wenn ich es ihm frage oder ihm fragend angucke.

Sogar mit den Handy telefonieren oder skypen macht wieder ein bisschen Spass, weil ich die Gespräche über Bluetooth direkt im Hörgerät eindeutig besser verstehe.
Morgen erhalte ich die Zusatzgeräte für das Festtelefon, PC und Fernsehen und dann bin ich mal gespannt ob die Erfahrungen genau so gut sind.

 Es gibt auch noch ein paar Sachen, die angepasst werden müssen. So sind für mich die hohe Töne etwas zu stark (obwohl ich das für das Sprachverstehen brauche) und kommen relativ schnell an meiner Schmerzgrenze. Aber das ist eine Anpassungssache.
Was merkwürdiger ist, sind die Summ/Brumm-Töne die ich in bestimmte Situationen höre, zum Beispiel in der Nähe eines Bahnhofes. Ich vermute das hat zu tun mit elektronischer Atmosphäre, aber ich werde das Morgen mit meiner Akustikerin abklären.

Höhepunkt der Testphase und absoluter Höhepunkt der vergangenen Woche, ja, so nicht der vergangenen 20 Jahren … war mein Musikerlebnis. Über Bluetooth habe ich von meinem Handy mir bekannte Musik gehört. Beim Hören schossen mir gar die Tränen in den Augen: so detailliert und klar habe ich sehr, sehr lange keinen Musik mehr gehört. Es ist vor allem für gut hörenden Menschen sehr schwer zu beschreiben, aber ich wage es trotzdem. Die meisten Menschen kennen schon der Song „Bohemian Rapsody“ von Queen. In dem Song gibt es einen mehrstimmigen Teil, wo die Stimmen von Links nach Rechts gehen. Zum ersten mal seit sehr Langem, hörte ich die Stimmen richtig vom linken zum rechten Hörgerät gehen. Auch hörte ich die Details im Klatschen des Publikums (es war eine Live-Aufnahme), statt „nur“ Klatschen. Auch verschiedene Nebengeräusche und Details der Instrumente waren für mich jetzt klar zu hören. Kurz gesagt, es war eine richtige Musikerlebnis.

Und das, meine liebe Leserinnen und Leser, hat mir das Vergnügen an der Musik wieder zurück gegeben. Wie ich hier schon früher mal erwähnt habe, war das Hören von Musik ein grosser Teil meines Lebens. Ich habe immer sehr gerne Musik gehört. Aber, mit der Steigerung meines Hörverlusts, brachte mir Musik stets weniger Spass. Sogar so sehr, dass ich mich immer weniger darum kümmerte, Musik zu hören.
Jetzt wo Musik hören wieder geniessbar geworden ist, kehrt das Vergnügen an Musik auch wieder zurück.
Und das ist für mich ein sehr grosser Pluspunkt.

Die nächste zwei Wochen bin ich wieder mal in den Niederlanden, aber danach gibt es bestimmt wieder viel zu erzählen und werde ich weiter über die Testphase berichten.

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4 Gedanken zu “Die Testphase läuft

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