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Coiffeur


coiffeur
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Morgen habe ich vor zum Coiffeur zu gehen. Für mich bedeutet das immer: Hörgeräte aus und Brille ab. Dass ich damit in der Kommunikation zum Coiffeur beeinträchtigt bin und daher kaum mit ihr oder ihm reden kann, finde ich ehrlich gesagt ein Segen. Nicht das ich gegen etwas plaudern bin, sicher nicht, aber erwarten Sie von mir nicht, dass ich mein ganzes medizinisches Dossier beim Coiffeur auf den Tisch bringe! Nun sagen Sie sich sicher: aber du schreibst doch auch im Blog! Ja, dass stimmt allerdings, aber ich würde auch nicht im Traum versuchen Sie mit meiner Krankheiten oder intimsten Einzelheiten zu langweilen!

Manchmal finde ich es unvorstellbar, was die Leute, und vor allem die Damen, sorry, ihrem Coiffeur(in) anvertrauen. Natürlich ist das nicht meine Sache und man soll gefälligst tun und lassen wie man will, aber selbst, auch ohne Beeinträchtigung, würde ich das nie machen. Es sei denn, der Coiffeur(in) sei eine gute Freundin. Und dann noch, über intime Sachen würde ich sowieso nicht reden, wenn jeder mithören könnte. Aber für viele Menschen scheint der Coiffeur einen Art Therapeuten zu sein. Das ist für mich okay, so lange ich nicht daran teilnehmen muss.
Mittlerweile komme ich schon lange beim gleichen Coiffeur und treffe dann meistens dieselben Coiffeurinnen die mir die Haare schneiden. Sie haben sich langsam daran gewöhnt, dass ich nicht so gesprächig bin. Dafür lächele ich sie immer ganz nett im Spiegel an, ist doch auch gut, oder?

Vor dem Coiffeurbesuch wasche ich immer selbst den Haaren. Da ich kein Wasser in den Ohren bekommen soll, ist es meistens ein bisschen mehr Aufwand mir die Haare zu waschen und traue ich das nur mir selbst zu. Ausserdem bin ich hoch allergisch gegen parfümierte Produkte und benutze deshalb ein unparfümiertes Shampoo, was sie beim Coiffeur nicht haben. Das ich trotzdem fürs Haaren waschen bezahlen muss, damit habe ich mich schon längst abgefunden. Regeln sind schliesslich Regeln, nicht wahr, auch beim Coiffeur.

Ich besuche den Coiffeur ungefähr jede sechs Wochen und bin immer froh, wenn ich wieder fertig bin. Klar, ich möchte gerne gut aussehen, kann aber gerne ohne das gefummel an meinem Kopf und möchte, wenn ich wieder zu Hause bin, am liebsten sofort wieder meinen Kopf unter den Wasserhahn stecken.
Ein bisschen Eitel bin ich aber schon … Ich trage meine Haare so, dass sich die Hörgeräte nicht sofort sichtbar sind. Obwohl ich sie bestimmt nicht verstecke, eine Hörbeeinträchtigung ist sowieso schon fast unsichtbar, bin ich persönlich der Meinung dass sie nun auch nicht gleich auffallen sollten. Falscher Scham? Nein!! Nur, ich bin halt ich, mit oder ohne Hörgeräte und viel mehr als meine Hörbeeinträchtigung und ich entscheide selbst wie ich damit umgehe. Vielleicht entscheide ich mich das nächste Mal für längere Haare und/oder Pferdeschwanz ….

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3 Gedanken zu “Coiffeur

  1. Pingback: Ohrenschmalz – Ich bin Schwerhörig, na und?

  2. Ich gehöre auch zu den weniger gesprächigen Kunden bei den Haareschneidern. Ich setze immer bewusst meine Kontaktlinsen auf, damit ich noch etwas sehen kann 😉 Auch wenn ich ohne Hörgeräte in der Lage dazu bin, mich leidlich zu kommunizieren, ist es 1. wie Du schon erwähnt hast, nicht die Angelegenheit der Haareschneider, etwas über mein Leben zu erfahren und 2. wenn meine Haare gefönt werden, ist das Gerät so laut, dass eine Kommunikation zwischen Haareschneiderin und mir total unmöglich ist.
    Im Grunde genommen ist für mich ein Besuch bei den Haareschneidern ein notwendiges Übel: Hauptsache, die Haare sind wieder etwas kürzer und ordentlich geschnitten und ich gehe wieder zufrieden aus dem Studio hinaus.

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